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GENprofi - Die Geschichte dahinter
Bitte noch etwas Geduld … das Thema ist in Bearbeitung, denn es ist doch mehr, als erwartet … aber wir veröffentlichen jeden Kleinkram, den wir gefunden haben —-
Das Familienforschungsprogramm GENprofi begleitet mich seit einer unfassbar langen Zeit. Die ersten Versionen wurden in den 80er-Jahren in dBaseII und dbaseIII entwickelt und später nach Clipper übertragen. In GENprofi3 wurde die Benutzerführung völlig überarbeitet. Es gab eine Maussteuerung - blieb aber immer noch ein „DOS Programm“.
Allerdings war nie Zeit vorhanden, das Programm auf neue Beine zu stellen. So lief GENprofi3 und GENprofi4 nur unter Windows XP - aber immer noch als DOS Programm. Neuere Windows Versionen funktionierten nicht mehr. Anwender mussten dann später mit Virtualisierungen oder mit der DOS Box arbeiten. Außerdem waren wir immer noch an den DOS Speicher gebunden, der uns bombastische 640KB zur Verfügung stellte und etwas erweiterten Speicher. Es war stets eine Herausforderung, das Programm nach Änderungen überhaupt wieder ans Laufen zu bringen.
Es gab aber immer noch Anwender, die dem Programm treu blieben und stetig bohrten, ob es nicht eine Aufbereitung des Programms geben könnte 1). Das Problem war, dass GENprofi Anwender in der Regel riesengroße Datenbestände hatten. Mehrere Hunderttausend Personen in der Forschung ist keine Seltenheit sondern eher die Regel. Ein Ortsfamilienbuch mit vielen Tausend Seiten, das nur noch digital verlegt werden konnte, zeigt auch, dass die Bestände groß sind und das „alte“ Program diese Größenordnungen locker meistert.
Wir wollen auf diesen Seiten erklären, wo das Programm herkommt und wie es heute da steht. Es ist für uns eine Erinnerung daran, was wir da programmiert haben und eine versuchte Erklärung, warum auch heute noch Familienforscher mit dem Programm arbeiten.
Historie
Wenn man versucht, die Historie zusammenzustellen und man stellt fest, dass man nahezu keinerlei Unterlagen zur Geschichte von GENprofi im Zugriff hat, ist das ein komisches Gefühl.
Daher wird sich der Aufbau dieser Rubrik etwas hinziehen, bis wir das alles zusammenstellen können. Da unsere Anwender zu den Jägern und Sammlern gehören, hoffen wir auf tatkräftige Unterstützung aus der Ecke.
Initialzündung 1982
Die Entwicklung dieses ersten Programms wurde durch Hans Turck aus Mülheim an der Ruhr initiiert und gefördert. Aber wie kam ich damals als Student der Physik zur Programmierung eines Familienforschungsprogramms?
Ahnen
Kirchenbuchverkartung
Genealogentag in Soest 1984
Herr Turck hatte Kontakt zu Dr. Günter Junkers, der überrascht war, dass man Ahnentafeln in Farbe ausdrucken konnte und auf die Nachfrage, wie das denn gemacht wurde, hatte Herr Turck die einfache Antwort: da habe ich ein Programm für.
So kam der Hinweis zum Genealogentag über Herrn Dr. Junkers und Herr Turck hat uns dann auf den Genealogentag in Soest 1986 begleitet. Seine Unterstützung bei der Demonstration des Programms hat viele Besucher beeindruckt. Der enorme Zuspruch, den wir für unser damaliges Ahnenprogramm erhielten, ist sicherlich zum großen Teil sein Verdienst.
GENprofi 1 1988
GENprofi 2 1990
Der Achtungs-Erfolg von GENprofi 1 stieg uns dann etwas zu Kopf. Mit GENprofi 1 konnte man unglaublich viele Dinge verwalten und das toppten wir dann mit GENprofi 2. Wir waren davon vollkommen begeistert und konnten kaum das Feedback erwarten.
Feedback dauerte damals etwas. Disketten wurden erstellt und per Post verschickt. Und das Feedback kam dann telefonisch oder per Post.
Wie das dann manchmal so kommt, war das Feedback verheerend. Heute würde man so etwas einen „Shitstorm“ nennen. Die Anwender hielten uns für total bescheuert. „Unbedienbar“ war noch der geringste Vorwurf. Solche Kritik schmerzt natürlich. In unseren Augen waren die Anwender zu faul, sich mit dem Konzept auseinanderzusetzen und den inneren Wert und die Möglichkeiten von GENprofi2 zu erkennen.
GENprofi 3 1991
GENprofi3 entstand in einem Hau-Ruck-Prozess.
Einige Anwender haben die Möglichkeiten von GENprofi2 erkannt und wollten das unbedingt haben. Was sie aber nicht wollten: Sie wollten das Programm so nicht bedienen. Nachdem ich damals endlich verstanden hatte, was die eigentliche Ursache für den Shitstorm zu GENprofi2 war, habe ich dem Programm eine völlig neue Oberfläche gestiftet - die Geburt von GENprofi 3.0.
Ich orientierte mich damals an den CUA/SAA Konzepten von IBM. Da Clipper über C erweiterbar war, konnte das gut umgesetzt werden. Ich weiß es heute nicht mehr genau, aber die Umstellung war in gut einer Woche programmiert. Bis alle Fehler raus waren 2), dauerte es dann noch etwas, aber wir konnten ziemlich fix eine Lösung bereitstellen.
Die Benutzeroberfläche gibt es bis heute in GENprofi5.
GENprofi 4 2005
GENprofi erfuhr 2005 eine erzwungene Überarbeitung, weil eine verwendete Datenbank-Bibliothek gelegentlich für extreme Vergrößerungen der Datenbestände sorgte. Natürlich existierte der Hersteller der Datenbank-Erweiterung nicht mehr. Also mussten wir alles umstellen.
Wir haben auch eifrig dafür geworben, dass bitte alle Anwender von GENprofi 3 auf die neue Version umsteigen sollen, da es mit den Datenbanken ein Problem gibt. Natürlich haben das nicht alle gemacht und es gibt heute noch zig GENprofi-Nutzer die fröhlich mit der GENprofi 3.4 Version arbeiten.
GENprofi 5 2017
Wie das Leben dann so spielt. 2017 hatten wir (Stefan Hühner und ich) zu Silvester eine “Knaller Idee”. Nun, er kam zu Besuch, um mit uns Silvester zu feiern und wir hatten etwas Langeweile. Es gab ein Open Source Projekt “Harbour”, mit dem wir unsere Quellen eventuell unter neueren Windows Versionen, aber auch unter Linux zum Einsatz bringen konnten. Gesagt, getan. Dass das kein Selbstläufer war, ist logisch. Immerhin bestand ein großer Teil des Programms aus Ur-Alt C Code (die ganze Benutzeroberfläche mit der Maussteuerung war in C geschrieben; ok - da gab es auch Assembler Routinen, aber das konnten wir direkt in die Tonne treten). Auf jeden Fall konnten wir am 31.12.2017 eine Pre-Alpha vorstellen. Wir konnten es kaum fassen und unsere Anwender waren schier aus dem Häuschen.
Und nun soll es damit weitergehen. Wir sind gespannt, was wir mit GENprofi noch machen können.
Heute
Was machen wir nun mit unserem Genealogieprogramm? Räumen wir doch zuerst mal auf und stellen wir sicher, dass GENprofi5 funktioniert. Dann … ja dann werden wir sehen, was noch kommt.
GENprofi-Stammbaum - eine dumme Entscheidung?
Da immer mehr Anwender in den 90er Jahren nach einer Version mit einer graphischen Oberfläche gerufen haben und ich par tout keine Lust hatte, freiwillig irgendetwas unter Windows zu entwickeln, kam uns eine vermeintlich gute Idee.
Ein Programmierer hatte ein Stammbaumprogramm geschrieben. Damit man nun eine größere Popularität erreichen konnte, durfte das Programm den Namenszusatz „GENprofi“ führen. Als Gegenleistung hat er die Möglichkeit geschaffen, den erweiterten GEDCOM-Export von GENprofi einzulesen. Damit war unser Problem gelöst und viele GENprofi-Anwender haben in GENprofi weiter erfasst und GENprofi-Stammbaum für den Ausdruck großer Ahnentafeln verwendet.
Aber: Wir haben mit dem Programm nichts zu tun und ich habe überhaupt keinen Überblick mehr darüber, wie viele Anwender wir auf die Web-Seiten von GENprofi-Stammbaum in den letzten Jahren leiten mussten.